Der Löschzug Hiddingsel wurde am 06.05.1929 mit 61 Wehrleuten gegründet. Erster Zugführer war Josef Lütkenhaus. Er zog in seiner Geschichte insgesamt in drei verschiedene Gerätehäuser. Der heutige Standort befindet sich an der Bergsheide. Der Grundstein des Löschzuges wurde im ersten Gerätehaus an der Hiddostraße (damals Dorf Nr. 5) neben der ehemaligen Gaststätte „Lohmann“ gelegt. Von hieraus rückte die Kameraden bis in das Jahr 1962 zu unzähligen Einsätzen aus. Zu den wohl (in Hiddingsel) bekanntesten Einsätzen gehören die Brände in der damals aktiven Brennerei Hellmann. Hier sind immer wieder Brände in den Nebengebäuden ausgebrochen. Das Haupthaus konnte durch die Kameraden jedoch immer geschützt werden und stellt neben der Kirche heute noch eines der bedeutendsten Wahrzeichen Hiddingsels dar.
Mit der fortschreitenden Technik war ein neues Gerätehaus für den Löschzug Hiddingsel notwendig. Den Standort fand man an der Straße „Am Wido“. Die feierliche Einweihung erfolgte im Jahr 1962. In diesem Gerätehaus konnten zwei Großfahrzeuge und ein Kleinfahrzeug (MTF o.ä.) untergebracht werden. Die Kameraden zogen sich, wie zu dieser Zeit und bis heute in manchen Gerätehäusern noch üblich, in der Fahrzeughalle neben den Fahrzeugen um. Um Arbeitsschutz, Unfallverhütung und der neuen und moderneren Technik gerecht zu werden, wurde im Jahr 2014 das aktuelle Gerätehaus an der „Bergsheide“ eingeweiht. Nunmehr bietet der neue Standort neben Platz für bis zu drei Großfahrzeuge auch eigene Umkleiden und deutlich größere Sozial- bzw. Schulungsräume. Von nun an kann auch das wichtige Prinzip der sogenannten „Schwarz-Weiß-Trennung“ im Löschzug Hiddingsel befolgt werden. Ein Highlight seit der Einweihung: Das neue Löschgruppenfahrzeug (LF10) mit dem Rufnamen „Florian Dülmen-04-LF 10-01“, welches 2016 nach der Abholung vom Rosenbauer-Werk nahe Berlin in Dienst genommen wurde.
In der fast 100-jährigen Geschichte des Löschzuges gab es so manche interessante Begebenheit. Besonders erwähnenswert ist hier ein Zufall aus den 1930er Jahren. Ein Schlauchwagen (SW) der Firma Mayer Hagen aus Hagen wurde durch einen Fehler in der Disposition am 24.08.1933 nach Hiddingsel geliefert. Das eigentliche Ziel des SW war die Feuerwehr Hiddingsen bei Soest. Dieser Schlauchwagen war die perfekte Ergänzung zu der neuen Feuerspritze, die der Löschzug zuvor erhalten hatte. Aus diesem Grund entschied man sich auch kurzerhand die Lieferung anzunehmen und kurz nach „Lieferung“ Modifikationen vorzunehmen. Da die hiddingseler Feuerwehrmänner immer schon mit allen Wasser gewaschen waren, gehörte zu den Modifikationen das Hinzufügen des Schriftzuges „Löschzug Hiddingsel“ und die Anpassung der Zugvorrichtung an das Zugfahrzeug. Aufgrund der Freude schrieb man einen Brief an die Provinzial Feuersozietät in Münster, in dem man sich recht herzlich bedankte. Dieser Brief warf einige Fragen in Münster auf, weshalb sich die Provinzial an die Herstellerfirma wandte. Die Anfrage der Versicherung führte am 19.10.1933 zur Bitte der Firma Meyer Hagen an das Kommando der Feuerwehr Hiddingsel, den Schlauchwagen „unter Benutzung der beiliegenden Versandpapiere“ wieder zurückzusenden. Da man das neu hinzugewonnene Einsatzmittel nicht abgeben wollte, schrieb der Kommandant Heinrich Jeising am 02.11.1933 erneut einen Brief an die Versicherung, in dem er um Übernahme des Kaufpreises bat. Nur sechs Tage später entschied die Versicherung „unter Berücksichtigung der vorliegenden Verhältnisse“, dass der Löschzug den SW behalten durfte. So konnte der Schlauchwagen in Hiddingsel bleiben und beim Löschen vieler Brände helfen. Gezogen wurde der SW von einem schwarzen Mercedes Benz 260 D der Familie Hoehr. Die Geschichte des Schlauchwagens verliert sich in den Kriegsjahren in Dülmen. Er wurde vermutlich während des Einsatzes zum Schutz der Bevölkerung in den letzten Kriegstagen während der Bombardierung Dülmens zerstört.
Auch wenn man über diese Begebenheit sicher schmunzeln kann, zeigt es doch welch hohes Engagement in den Feuerwehrkameradinnen und -kameraden steckt und somit die Basis für eine erfolgreiche Zukunft bildet.
Die Löschzugführer des Löschzuges Hiddingsel waren:
1929-1933 Josef Lütkenhaus Stellvertretender Amtsbrandmeister und Wehrführer in Hiddingsel 1933-1959 Heinrich Jeising Amtsbrandmeister und Wehrführer in Hiddingsel 1959-1960 Heinrich Jeising Wehrführer in Hiddingsel 1960-1961 Anton Jeising Wehrführer in Hiddingsel 1961-1965 Viktor Strothmann Wehrführer in Hiddingsel 1965-1971 Anton Jeising Wehrführer in Hiddingsel 1971-1974 Anton Sander Wehrführer in Hiddingsel 1975-1976 Anton Sander Zugführer in Hiddingsel 1976-1990 Hubert Jeising Zugführer in Hiddingsel Herbert Kortmann Stellvertreter 1990-1994 Norbert Schröer Zugführer in Hiddingsel Fritz Schlüter Stellvertreter 1994- 2014 Fritz Schlüter Zugführer in Hiddingsel 1994- 1999 Günter Jakob Stellvertreter 1999- 2014 Ralf Till Stellvertreter 2014-Heute Olaf Hagemann Zugführer in Hiddingsel 2014-2020 Hendrik Lütke Brintrup Stellvertreter 2020-Heute Patrick Sonnabend Stellvertreter