Die Chronik sucht noch Kameraden, die lust haben, die letzten Jahre aufzubereiten.........
Mögliche Infoquellen sind evtl. die Jahresberichte der GV Gesamt
Auch heute noch, 10 Jahre nach dem verheerenden Großbrand im OK-Center an der Nordlandwehr, ist die-ses Ereignis häufig Gegenstand beim Austausch von Einsatzerfahrungen der Feuerwehrleute untereinander. Die Alarmierung aller 243 aktiven Dülmener Feuerwehrleute erfolgte nachts um 1.30 Uhr. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte brannte der Dachstuhl bereits in voller Ausdehnung. Auch der Einsatz von zusätzlichen Drehleitern aus Coesfeld und Lüdinghausen konnte eine überwiegende Zerstörung eines Großteils des Gebäudekomplexes nicht verhin-dern. Dieser Großbrand trug erheblich dazu bei, dass der Gesamtschaden von ca. 13 Mio. D-Mark die höchste durch Brände verursachte Schadenssumme in der Dülmener Nachkriegsgeschichte war und bis heute ist.
Das Jahr 1991 ist als eines der arbeitsreichsten und schwersten Jahre in die Geschichte der Dülmener Feuerwehr eingegangen. Für drei Menschen kam trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehr jede Hilfe zu spät; bei zahlreichen Großbränden in Gewerbebetrieben, auf Bauernhöfen und durch eine Gasexplosion am Südring nach dem Rohrbruch in einer Gasleitung ent-stand ein Sachschaden von insgesamt ca. 4,7 Mio D-Mark. Die alljährlich auf Kreisebene stattfindenden Leistungswettkämpfe fanden in diesem Jahr erstmals an der Feuer- und Rettungswache an der August-Schlüter-Straße in Dülmen statt.
Während der Jahreshauptversammlung ließ der neue Stadtbrandmeister Franz Thiemann über die Gründung eines Stadtfeuerwehrverbandes entscheiden. Nach ein-stimmigem Votum aller Kameraden für dessen Gründung wurde der Wehrführer satzungsgemäß zum ersten Vorsitzenden und dessen Stellvertreter Wilfried Bartmann zum stellvertretenden Vorsitzenden des neuen Zusammenschlusses aller Löschzüge und -gruppen im Stadtgebiet ernannt. Letzterer wurde durch die Stadtverordneten für weitere sechs Jahre zum stellvertre-tenden Wehrführer bestellt. Diese entsprachen damit dem in Form einer Anhörung geäußerten Wunsch aller 248 aktiven Kameraden.
Im April des Jahres 1989 wurde in Dülmen-Mitte das 10-jährige Bestehen der Feuer- und Rettungswache an der August-Schlüter-Straße gefeiert. Im selben Monat gab es in der Feuerwehr Dülmen einen bedeutenden Wechsel in der Führungsspitze. Der langjährige Stadtbrandmeister und Wehrführer Bernhard Lewe musste mit Erreichen der Altersgrenze den Führungsstab abgeben. Die Stadt Dülmen und die Kameraden dankten ihm für sein Engagement und seine Zielstrebigkeit. Nach Anhörung der gesamten Wehr wurde Franz Thiemann aus dem Löschzug Merfeld durch Bürgermeister Ridder zunächst zum kommissarischen Nachfolger berufen.
In der Feuer- und Rettungswache Dülmen lief von 1979 bis 1997 der Notruf 112 aus dem gesamten Stadtgebiet auf. Alle Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst wurden von hier aus gesteuert und betreut. Auch wurde der Rettungsdienst im Stadtgebiet und bei Bedarf über die Stadtgrenzen hinaus von Berufsfeuerwehrleuten mit Rettungssanitäter und -assistentenausbildung übernom-men. 15 hauptamtliche Kräfte, verteilt auf drei Schichten, waren jedoch zu wenig, um die anfallenden Aufgaben zu bestimmten Stoßzeiten allein bewältigen zu können. Aus diesem Grunde wurden sie von ihren ehrenamtlichen Kollegen an Sonn- und Feiertagen bei der Besetzung der Wache und im Rettungsdienst unterstützt.
Einen besonderen Anlass zum Feiern gab es im Jahre 1987, als der Landesfeuerwehrverband Nordrhein-Westfalen auf 125 Jahre des Bestehens zurückblicken konnte. Als Organisation, in der die Interessen aller Freiwilligen Feuerwehren des Landes NRW zusammen-gefasst und vertreten werden, hat er im Laufe dieser Zeit bei den Regierungen einiges für die Interessen der Kameraden erreicht und vertritt sie auch heute noch, besonders immer dann, wenn es darum geht, die Finanzierung des Feuerschutzes und die Rechte der Feuerwehrleute gegenüber der Regierung zu verteidigen. Eine zentrale Aufgabe kommt dem Landesfeuerwehr-verband auch bei der Ehrung besonders verdienter Kameraden zu. Das Thema Motivation und Ansporn steht dabei stets ganz oben. Die Feierlichkeiten zu diesem Tag wurden eingeleitet durch eine großangelegte und erfolgreiche Katastrophenschutzübung in Waltrop, bei der besonders das Verlegen großer Einheiten und Verbände aus allen Teilen des Landes geübt wurde. An der Übungsvorbereitung war der in Dülmen stationierte ABC-Zug des Kreises Coesfeld maßgeblich beteiligt.
Obwohl die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sich viele hundert Kilometer östlich von uns ereignet hatte, musste die Feuerwehr Dülmen zu einem Strahlenschutz-einsatz ausrücken, der mit dem Super-GAU in unmittelarem Zusammenhang stand. Am 01.05.1986 wurden über stillen Alarm einige Mitglieder des ABC-Zuges alarmiert, da ein LKW aus Polen kommend mit Zielort Herbern auf Kontamination überprüft werden sollte. Nach Eintreffen der Kräfte wurde das Fahrzeug zunächst überprüft. Da eine erhebliche Kontamination festgestellt wurde, musste das Fahrzeug vorschriftgemäß dekontami-niert werden. Der Luftfilter wurde aufgrund seiner großen radioaktiven Kontamination sichergestellt. Aufgrund der alarmierenden Messergebnisse im Luftfilter wurden daraufhin verschiedene Lüftungsanlagen im Bereich der Bunderswehr kontroliert, Proben entnommen und zur Wehrwissenschaftlichen Dienststelle zur Untersuchung gebracht. Die Messergebnisse führten dazu, dass es zu einer allgemeinen Anweisung kam, wonach Luftfilter jeder Art nicht bzw. nur unter entsprechender Schutzausrüstung gewechselt werden durften
Keine Goldmedaille aber ihr 10-jähriges Bestehen konn-te die Feuerwehr Dülmen 1985 feiern. Zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und anderen Hilfsorganisationen waren der Einladung gefolgt und feierten dieses Ereignis in angemessenem Rahmen im Haus Waldfrieden. Die Kameraden im Ortsteil Buldern konnten mit dem 60-jährigen Bestehen ihrer Wehr gleich noch ein weiteres Jubliäum feiern, an dem auch die Bevölkerung regen Anteil nahm, und bei dem die Mitbegründer Karl Messing und Alfons Abbing ebenfalls noch anwesend waren.
Die Gesamtmitgliederzahl der Freiwilligen Feuerwehr schwankte seit der kommunalen Neuordnung im Jahre 1975 zwischen 320 und 340 Mitgliedern, wobei die haupt-amtliche Wache mit 15 Kameraden besetzt war, die, unterstützt von zwei Zivildienstleistenden, auch den Rettungsdienst im Auftrag des Kreises Coesfeld fuhren. Im Auftrag des Gerichtes konnten an der Feuer- und Rettungswache straffällig gewordene Jugendliche unter Aufsicht der hauptamtlichen Kameraden ihre Sozial-Stunden ableisten, zu denen sie verpflichtet worden waren. Sie unterstützen die Feuerwehrkameraden bei der Pflege der Fahrzeuge und Grünanlagen.
Die Feuerwehr Rorup konnte in diesem Jahr auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken und dieses unter Einbeziehung der Bevölkerung entsprechend feiern.
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